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Deutsch - Michael - Krieg ein Ende setzen - 02 Nov 2009 - Marin TM
Michael – Personsein – Bewusstsein – Krieg ein Ende setzen – Abenteuer begrüßen – 02. 11. 2009 – Marin TM Group – Mill Valley, California – USA
T/R-JL
Übersetzung: Harald-Talamána; 03. 02. 2010
Themen:
1.    Jemandes ganzes Personsein
2.    Mit schöpferischer Bewertung zu Über-Verstand
3.    Euer umgebendes Bewusstseinsfeld
4.    Einschätzung, Auswahlen und freier Wille
5.    Krieg und Verbrechen ein Ende setzen
6.    Wie Konditionierung sowohl begrenzt als auch Bedeutung gibt
7.    Der Preis, den ihr für innere Freiheit zahlt
8.    Das Abenteuer willkommen heißen

Liebe Michael und Muttergeist, wie immer – Willkommen! – wirklich willkommen. Weil uns unser wundervolles Urantia Buch eine Menge über unsere menschliche Wirklichkeit erzählt von der Außenseite nach innen, in einer objektiven Weise, schätzen wir es und danken euch dafür, dass ihr diese gleichen Wahrheiten von der Innenseite nach außen darstellt, wie wir sie erfahren. Dabei helft ihr uns der Realität unseres inneren Selbst zu versichern, unseres subjektiven Selbst, denn das ist vielleicht in unserer besonders empirisch-wissenschaftlich orientierten Kultur sogar sehr notwendig, die Objektivität so hoch schätzt. Weil diese Mittel der Beobachtung, Analyse und Beweise uns in den äußeren Raum gebracht haben, und die Ersetzung lebender Organe in lebenden Körpern, hat es uns auch zu einer gemeinsamen Illusion gebracht, dass es irgendeine letzte Trennungslinie zwischen innerer und äußerer menschlicher Realität gibt, und, am schlimmsten, alles total negierend und abwertend, was „bloß subjektiv“ ist. Jedenfalls danken wir euch für eure Versicherung, dass diese unsere innere Wirklichkeit für jeden von uns ein notwendiges Gegengewicht zu dem ganzen Universum draußen ist, oder letztlich werden kann; dieses Erreichen einer lebendigen Balance mit offenem Sinn zwischen innen und außen, zwischen „Selbst“ und „Anderer“ ist ein würdiger Gewinn. Deshalb danke für eure Hilfe. Amen.

MICHAEL: Guten Abend, meine treuen Söhne, das ist Michael. Wie J. gerade erwähnte, heute abend würde ich sehr gerne tiefer auf das eingehen, was deine Einleitung vorschlug, und was ich vergangenen Donnerstag in einer Lightline-Konferenz diskutierte.

(Jemandes ganzes Personsein)

Beim Betrachten des gesamten Personseins, der Gesamtheit eines individuellen Menschen als ein lebendes, dynamisches System ergibt sich die Frage: wo fangen wir an? So viele verschiedene Schulen von Religion, oder Philosophie, oder Psychologie sagen, ihr seid dieses oder ihr seid jenes, aber sie definieren nicht gesondert, welchen Teil von euch sie meinen. Wir haben viele Lektionen darüber gegeben, welch ein komplexes Wesen ihr seid im Vergleich, zum Beispiel, zu einem Seraphim, der sich nicht mit einem physischen Körper herumschlagen muss. Auch weil ein Seraphim nicht eure Kontinuität eines lebenden, verwundbaren materiellen Körpers hat, mit dem er umgehen muss, noch hat er die gleiche Würdigung dafür, die ihr erwerben könnt. Deshalb lasst uns ausgehen vom Betrachten des „Ich“ als das Wesen, das ihr gerade jetzt bewusst erfahrt; subjektiv, die Gesamtheit eurer bewussten Erfahrung in einem ewigen Jetzt. Das meinen Muttergeist und ich mit dem „Ich“ der Erfahrung, was ihr direkt oder auch indirekt in eurem Leben erfahren habt.

Offensichtlich existiert dieses “Ich” in einem breiteren Feld eures Bewusstseins, und ihr seid manchmal selbst-bewusst und manchmal nicht. Wenn ihr in eurem Bewusstsein selbst-bewusst seid, lasst es uns euer Ego nennen, obwohl wieder fast jede psychologische Schule eine etwas andere Definition hat. Lasst uns nun sagen, euer Ego ist der, von dem ihr wisst, ihr selbst zu sein von Moment zu Moment, einschließlich alles, was ihr fühlt gewesen zu sein. Das ist nicht euer Bewusstsein selber, weil ihr völlig bewusst von etwas oder jemand sonst sein und diese andere große Form von Bewusstsein genießen könnt – Selbst-Vergessenheit. Ihr verschwindet nicht als ein erfahrendes Wesen – ihr seid dabei noch erfahrend -, manchmal sogar mehr, wenn ihr euch, wie ihr sagt, nicht selber im Licht steht.

Euer Urantia Buch macht eine große Unterscheidung zwischen eurem Ego und eurer Persönlichkeit, und wir stimmen mit diesem Ausdruck orientalischer Philosophie überein, dass die Persönlichkeit wie ein Auge ist, das sieht, aber nicht sich selbst sehen kann. Genauer, eure unwandelbare Persönlichkeit ist wie ein lebendiger Ausgangspunkt hinein in stets sich wandelnde Zeit und Raum. In diesem Sinn ist euer Ego eine Art selbstgebauter Spiegel, den ihr hochhaltet, um etwas bewusste Wahrnehmung des Wesens zu erhalten, wer ihr seid. Es ist nicht eure grundlegende, gottgeschaffene Realität – eure Persönlichkeit -, weil es selbst erschaffen ist, geschaffen, wenn ihr so wollt, von einem jungen, unreifen und unvollkommenen Wesen. Euer Ego als solches ist eine psychologische Struktur von Selbst-Bewusstsein, das, hoffentlich, wächst und sich wandelt zur Ganzheit im Laufe eures Lebens.

Es gibt einige psychologische und religiöse Gesichtspunkte, die das Ego als nichts anderes als etwas Negatives ansehen, etwas, das man loswerden muss. Aber außer ihr lebt völlig für euch selbst irgendwo draußen in den Wäldern, würdet ihr nicht erkennen, dass das Ego ebenso auch ein gesellschaftliches Konstrukt ist. Ihr lerntet es als ein kleines Kind von euren Eltern – wie sie sich selbst sahen, und wie sie sich auf sich selbst bezogen. Wenn ihr dann zu euren Spielkameraden herauskamt, fandet ihr eine Notwendigkeit, euch selbst zu projizieren, euch selbst gegenüber anderen zu zeigen als der, der ihr wart, sowohl für euch selber als auch für sie. Ich bin sicher, ihr könnt alle an den Kindergarten und die erste Klasse zurück denken und euch an solche erinnern, von denen ihr fühltet, sie waren großkotzig, solche Kinder, die dachten, sie stünden weit über jedem anderen sonst. Am anderen Extrem waren solche armen, unglücklichen, höchst empfindsamen Kinder, die in den Zimmerecken herumhingen und zu schüchtern waren, herauszukommen und sich überhaupt zu präsentieren.

Und so geht es Tag für Tag, nur einmal indem ihr durch die Stadt schlendert, habt ihr das Bedürfnis dort zu sein, um etwas für andere zu präsentieren. Dabei ist es darum gut für euch, daran zu denken, dieses Ego, das ihr habt, dieser Sinn von euch selbst, ist höchst provisorisch und, darum hoffentlich, unterscheidet er sich außerordentlich von dem, was ihr Egomanie nennt, jemand, dessen Sinn von sich selbst sein Bewusstsein ausfüllt bis dahin, wo er total selbstzentriert und selbstsüchtig mit sich selbst ist. Am anderen Extrem gibt es Individuen, die so wenig Sinn von sich haben, dass sie zu ihrem eigenen Besten institutionalisiert werden müssen.

Es bedarf eines starken, sicheren Egos, das dann fähig ist, bei seiner Tätigkeit sich selbst zu vergessen, bei seinen Verbindungen mit anderen Leuten. Ihr seid höchst vertraut damit in der Fähigkeit, anderen wirklich zuzuhören, anstatt dann ganz damit beschäftigt zu sein, was ihr als Nächstes sagen werdet. Selbstsicher könnt ihr euch selbst gehen lassen und ganz zuhören, genug euch selbst vertrauend, dass ihr fähig sein werdet, spontan auf das zu antworten, was ihr gerade gehört habt. Dann kann eine lebendige, wundervoll kreative Unterhaltung zustande kommen. Ihr werdet wirklich auf jemanden bezogen und eingestellt sein, nicht nur euch selbst gegenüber jemandem auszudrücken.

Dies ist also das “Ich” in eurem Bewusstsein, das “Ich”, das ins Sein tritt, wenn ihr vom Schlaf aufwacht. Aber was umfasst dieses Bewusstsein? Offensichtlich hängt es, wenigstens zum Teil, von eurem menschlichen Körper ab und ist physisch-basierte Mentalität, was euer Urantia Buch materiellen Verstand nennt, und worüber ihr allgemein in wissenschaftlichen Begriffen denkt. Es ist das, was mit euren feinen Instrumenten bis hinunter zum kleinen Millionstel Volt gemessen werden kann, das zwischen Gehirnzellen herumspringt. Dies ist der reine materielle Verstand, der tierische Verstand eben der höchsten Primaten.

(Mit schöpferischer Bewertung zu Über-Verstand)

Auch euer Urantia Buch bemerkt, dass alle normalen menschlichen Wesen Über-Verstand haben. Das ist so, weil eure Persönlichkeit, euer Wesen, diese einmalige Wirklichkeit, die ist, wer ihr seid und kein anderer, diese fortbestehende Gottesschöpfung, mit Geist ausgestattet ist. Denn Geist ist nicht durch streng materielle Ursache-und-Wirkung-Realität gebunden. Geist ist relativ schöpferisch. Es ist so, wie Gott, der das Wesen von Persönlichkeit und der Schöpfer der eurigen ist, Seine Schöpferkraft des Geistes mit euch teilt. Euer persönlicher Geist ist buchstäblich diese innewohnende Kreativität und Teil eures Bewusstseins. Deshalb ist ein Mensch nicht notwendigerweise einfach an das gebunden, was den Augenblick vorher kam, wie es ein Tier ist. Eure geistige Kreativität ist die wesentliche Grundlage für eure Freiheit von bloßen Umständen und materiell-verstandesmäßigen Gewohnheiten und Konditionierungen.

Heute abend möchte ich euch überhaupt einen Sinn dafür geben, wie eure geistige Kreativität immer als Teil eures gesamten Bewusstseinsfeldes funktioniert. Der leichtese Weg ein Gefühl dafür zu bekommen ist durch jene Unterscheidung, die wir von menschlicher Realität anbieten, die erfahren wird als rohe physikalische Fakten, mentale Bedeutungen und Beziehungen und dann auch geistige Werte – etwas, was kein Tier haben kann. Wohl wahr, dass hochintelligente Tiere euch erstaunen können mit der Menge an Material, das sie assoziieren können. Leute haben die großen Menschenaffen und Schimpansen trainiert, Hunderte von Klängen und verschiedenen Arm- und Körpersignalen zu verstehen. Aber wenn ihr zwei solche gut trainierte Primaten zusammen bringt, alleine mit sich selbst, fangen sie nicht an eine Konversation fortzusetzen. Ihr Verhalten ist noch rein reaktiv auf das, was ihre Instinkte, Umgebung und ihr Trainer auslösen. Also seht ihr hier den Unterschied von menschlichem Verhalten, wie kein Tier fähig ist, kreativ einzuschätzen, was es tut. Selbst auf der feinsten Ebene ist es noch Reaktion, während ein menschliches Wesen eine vorgeschlagene Aktion einschätzen kann, sogar bevor sie versucht wird.

In diesem Sinn, meine Kinder, wägt ihr ständig eure menschliche Wirklichkeit ab mit der Kraft eures Geistes. Dies ist die persönliche geistige Komponente innerhalb eures Bewusstseins, alles von der Zeit an, wenn ihr eure Beine am Morgen aus dem Bett schwingt und einen Moment dort sitzen bleibt, um einzuschätzen – (Michael lacht) -, wie ihr euch fühlt. Sie beurteilt, wie gut euer Frühstück schmeckt, wie euer Auto läuft, wie euer Partner oder eure Freunde sich benehmen. Das ist euer lebendiger Geist. Das ist die Weise, wie ihr ständig und minütlich alles euch Geschehende einschätzt. Deshalb denkt eine Minute darüber nach, wie ihr ständig diesen abwägenden Teil eures Bewusstseins erschafft, sogar mit dem, was ich in diesem Moment sage – oder wenn ihr es später lest. Das ist mehr als eine Sache von materiellem Verstand, von simplem Vergleichen, was ich sage, mit allem anderen, was ihr wusstet. Einschätzung ist nicht bloß diese pure Verstandesassoziation; sie ist lebendiger, kreativer Geist. Das ist eure innere Welt, und in dieser inneren Welt seid ihr nicht alleine.

Der Mentalitätstyp eines persönlichen Wesens ist auf eine ganz spezifische Natur abgestimmt auf die Wesensordnung, die sie sind. Als ein menschliches Wesen habt ihr Muttergeists Mentalitätsart an Verstandes-/Geisthelfer in dieser ersten Phase eures ewigen Lebens. Dieser euer Verstand, meine Kinder, schließt Intuition mit ein – direkte Wahrnehmung, eure Fähigkeit, Wissen anzusammeln und es im Verstehen in Beziehung zu setzen, die Courage, Ausschau zu halten und neue Situationen zu handhaben, eure Sehnsucht nach Gesellschaft und den Rat, den ihr erhalten und geben könnt von und für jeden anderen, Anbetung – eure Dankbarkeit für euer Leben, und dann Weisheit – eure Fähigkeit, all eure vergangenen Erfahrungen auf den gegenwärtigen Augenblick zu bringen. Diese Fähigkeiten sind euch als Menschen angeboren, aber sie werden auch jeden Augenblick durch Muttergeist selbst vermehrt. Muttergeists Bewusstsein ist buchstäblich Teil eures Bewusstseins, wie es auch mein Geist der Wahrheit ist.

Denkt an meinen Geist als eure Orientierung hin zu Wahrheit, zu Ganzheit, zu Vollständigkeit, denn das ist es, wie sich Wahrheit von bloßem Wissen unterscheidet, oder von Verstehen, oder auch von erfahrenem, angeeignetem Wissen. Wahrheit ist verbunden mit dem umfassenden, stets transzendenten Gesamten, immer. Mein Geist der Wahrheit ist sowohl diese Orientierung als auch eine Vermehrung, eine Hilfe, ein Auftrieb, ein Stups hin zu Verstandesoffenheit, hin zu einem ewigen Abenteuer der Entdeckung von mehr Wahrheit. Deshalb haltet fest am Entdecken größerer, breiterer Wahrheiten anderer Dimensionen, anderer Ordnungen persönlicher Wesen, für immer, wenn ihr das Universum und Havona durchquert, um euch Gott selbst zu nähern. Dann ist da euer Vaterfragment, die Gegenwart Gottes in eurem Verstand als eine andere Seinsart und Seinsweise, eure Gedanken vergeistigend, eure Erkenntnisse und euer Verstehen vergeistigend.

Wir necken euch sogar mit der Idee, euer Bewusstsein könnte herrlich überfüllt scheinen mit allen von uns hier drin mit euch. Aber es ist nur Neckerei; wir sind reiner Geist, und Geist ist nie störend. Ihr seid völlig in der Lage, uns zu ignorieren. Doch wenn ihr älter werdet, wenn ihr immer größeren Umfang von Lebenserfahrung ansammelt, gibt es eine Partnerschaft mit eurem Vaterfragment, diese eure unentbehrliche und unersetzliche Erfahrung zu bewahren. Diese Partnerschaft, dieses Teilen einzigartiger Wesenheiten erschafft jene neue kosmische Realität, die wir eure Seele nennen. Und dieser Seeleninhalt, dieses Seelenvollsein ist, noch einmal, nicht nur eine Aufzeichnung eures Lebens, die ihr verdient. Sie ist vielmehr ein Teil eurer lebendigen, von Tag zu Tag bestehenden Realität, die eurem Bewusstsein ihre eigene Wert und Bedeutung gibt. Sie ist ein großer Teil von dem, was ihr Charakter nennt.

Ihr seht also, meine Kinder, euer gesamtes Personsein als ein lebendes Wesen ist alles von dem. Es ist sehr entscheidend, dass ihr das erkennt, vom Standpunkt eures bewussten Selbst, wie ihr hier sitzt und mir zuhört oder später diese Worte lest, die Einstellung, die wir euch vorschlagen für euer Gesamtselbst zu haben, ist eine der Demut. Weil euer Gesamtselbst immer transzendent ist, immer größer als euer momentanes, stets sich veränderndes Bewusstsein, lasst euer Egobewusstsein in Ruhe, das kommt und geht.

(Euer umgebendes Bewusstseinsfeld)

Ihr umgebt euch buchstäblich selbst, alles färbend. Ihr bewegt euch in einer Blase von euch. Diese Blase besteht nicht nur aus euren fünf Sinnen, eurem Gesichts- und Gehörsinn und so weiter, sie ist auch eure Erinnerungen, sie ist eure Seele, und sie ist eure ständige geistige Einschätzung. All das ist in eurem Bewusstseinsfeld, und dieses Bewusstsein ist einmalig für euch. Kein anderes persönliches Wesen hat exakt die gleiche Ausstattung. Alle diese Teile sind aufgeteilt nach Art, aber die Erfahrung ist einmalig für jeden von euch, selbst wenn ihr identische Zwillinge mit nahezu identischer DNA seid. Vom Augenblick eurer Geburt an werdet ihr anfangen, eine unterschiedliche Erfahrung zu haben.

Das ist der Segen von Demut, meine Kinder, dass ihr euch zuversichtlich und sicher fühlen könnt mit eurer inneren Wirklichkeit, weil sie diese größeren geistigen Wirklichkeiten enthält, die ich gerade erwähnte. Ihr könnt, wenn auch noch unvollkommen, ein Gegengewicht zu allen Dingen da draußen und zu all jenen da draußen bilden, die in der Lage sind, euch zu beeinflussen. Das ist jene innere Stärke, die euch die Freiheit und die Fähigkeit zu entscheiden gibt, auszuwählen, euren potenziell freien Willen zu entwickeln, denn ohne diese innere Wirklichkeit wäret ihr wenig mehr als ein Tier, gerade bloß reagierend auf Umstände und durch vergangene Erfahrung Verursachtes.

Ich gehe heute abend damit so sehr ins Detail, um euch ein Gefühl von all dem zu geben, was ihr seid. Die Tatsache ist, eure kreative Abwägung ist nicht nur unaufhörlich, sondern notwendig für euch, um euch alleine herum zu bewegen, geschweige denn in eurer extrem komplexen, hoch mechanisierten Gesellschaft alleine zu existieren. Hinsichtlich von etwas sehr Komplexem bedenkt, was erforderlich ist, um euer Auto bei hoher Geschwindigkeit durch lebhaften Verkehr zu manövrieren, wenn nur die leichteste Beeinträchtigung eurer mentalen Beweglichkeit und geistigen Einschätzung bei Verwendung solcher Geschwindigkeit so schnell zu katastrophalen Ergebnissen führen kann.

Wenn ihr alleine eure innere Wirklichkeit betrachtet, zum Beispiel beim Entscheiden, was ihr mit eurer Freizeit anfangen wollt, ist der größte beitragende Faktor für euren freien Willen, wie groß eure gewohnheitsmäßige, unbewusste und unüberprüfte Konditionierung ist. Wie seid ihr beeinflusst worden – all jene tausende Stunden mit euren Eltern und wie sie sich auf sich selbst und auf jeden anderen bezogen, das hat sich euch eingeprägt. Dann natürlich in immer weiteren Kreisen gab es da eure Spielkameraden, eure Nachbarschaft, eure Großstadt oder Stadt, die ganze Kultur, in der ihr erzogen wurdet. Denkt an all die verschiedenen Hunderttausende von kleinen Minikulturen überall auf der Welt. Das ist es, was so sehr jedermanns Auswahlen fortwährend bestimmt, Tag für Tag.

Traurig festzustellen, dass es keine größeren Kulturen noch auf Erden gibt, die universell ihre Kinder informieren, dass sie diese Kreativität besitzen, über die ich heute abend gesprochen habe, und dass ihr Sinn von sich selbst, den sie von ihren Leuten und ihrer Gesellschaft aufgenommen haben, nur ihr eigenes Konstrukt und sehr provisorisch ist, wenn auch notwendig. Deshalb habt ihr so viele Leute, die ihr ganzes Leben mit fast keinem Sinn für Freiheit überhaupt verbringen. Sie fühlen, dass sie nur entlang gezerrt werden, auf diesen und jenen Weg geschoben, aufgewirbelt durch Umstände, ignorant gegenüber der Tatsache, dass ihre unüberprüfte innere Konditionierung einen derart großen Teil ihres Lebens ausmacht.

Was uns zu der Notwendigkeit irgendeiner Art innerer Reflexion oder Meditation bringt, um mit jemandes puren Reaktionsweisen zu brechen – lebend nach der Weise vergangener Geschehnisse – in einem ewigen Jetzt mit offenem Ende. Wie fremd muss das doch jemandem erscheinen, der sich in äußerlichen Dingen verloren hat. Was ist diese seltsame Aktivität von scheinbarem Nichtstun, oder nur Stillsein, um ein wenig seine Konditionierung, seine Geschäftigkeit, sein gewohnheitsmäßiges Denken offen werden und einige Risse in seinem Lebenslauf erscheinen zu lassen, sein verzweifeltes Festkleben an sich selbst, seine Selbstzentriertheit und geistige Selbstsucht -, wenn dieses wirkliche Öffnen als Schwäche und Ungeschütztheit angesehen wird? Kann so eine Person sehen, dass es einen Weg geben muss, und gibt, still zu sein, um etwas Neues, sogar wesentlich ihr eigenes, entstehen zu lassen, wenn allein durch Fühlen ihres Atems Augenblick für Augenblick? Kann sie eine neugefundene Achtung und Demut für einen lebendigen Körper entdecken, den sie vernachlässigt und unberücksichtigt gelassen hat für ein selbstgeschaffenes und übermäßig aufgeblasenes Ego? Könnte sie dann anfangen, ihre echte Kreativität, ihre innere Wirklichkeit zu spüren, und wie sie alles, was auf sie zukommt, formt – buchstäblich transformiert?

In einigen eurer Kulturen nennt ihr das Beten. Aber hier wird es wieder zu einer Sache von: wofür betet ihr? Welche Art Hilfe fühlt ihr nötig zu haben? Wir schlagen vor und laden euch ein, um Führung zu bitten, betet um Aufgeschlossenheit, betet um mehr Gewahrsein und Verantwortung für eure Kreativität. Ihr habt dann vielleicht einige Auswahl, mehr ein Geschöpf von Würde freien Willens zu werden. Denn das ist von einem Gefühl von Superüberfluss, ein Bewusstsein, kreativ zu sein, meine Kinder, dass ihr dann am meisten dienen könnt – sowohl euch selbst als auch anderen. Es bedarf eines starken Ego, aufgeklärt durch Reflexion, um es selbst gehen zu lassen. Es bedarf eines inneren Vertrauens auf euch, euch selbst zu vergessen und nicht ängstlich zu sein, sondern euren Verstand zu öffnen und wirklich zuzuhören, was andere sagen. Vertraut darauf, dass ihr spontan antworten könnt, anstatt dann so verzweifelt an euch selbst zu kleben. Es braucht Übung, aber ihr könnt euch wirklich für andere öffnen, dass ihr wahrhaftig mehr von ihnen in eurer Seele haben mögt.

Und so schließen wir den Kreis. Wir kommen zu einem Weg, auf dem diese Persönlichkeit, die ihr seid, wählen kann, euch auf alles zu orientieren, was ihr seid, mit Demut, und Zuversicht, und Vertrauen, und Glauben, gewillt, euren nächsten Schritt zu tun in das Abenteuer des Lebens. Wenn ihr irgendwelche Kommentare oder Fragen habt, meine Söhne, nur zu.

Student: Vater Michael, einiges davon kann ich verstehen, und einiges muss ich noch einmal nachlesen. Danke für deine Liebe und Unterstützung und all die Führung, die du uns jedenfalls gibst.

(Einschätzung, Auswahlen und freier Wille)

MICHAEL: Du bist sehr willkommen, mein Sohn. Manchmal gehen Muttergeist und ich so sehr ins Detail, weil wir wissen, dass ihr später die Abschrift studieren könnt. Wir sind uns auch völlig bewusst, dass über jeden Satz, den ich sagte, verschiedene Seiten von Zustimmung aufgewirbelt werden könnten, oder Widerlegung, entsprechend dem, welche philosophische oder psychologische oder religiöse Schule meine Worte interpretiert. Aber hauptsächlich wollte ich euch ein Gefühl dafür geben, wie ihr unablässig euren Geist nutzt, euch selbst zu fühlen und durch euer Leben Tag für Tag zu navigieren mit allem, was ihr tut. Wenn, wie wir sagten, dieser Geist mit Wert in Verbindung gebracht wird, dann wird das noch nicht immer von so vielen Leuten registriert. Was bedeutet das? Was genau ist Wert in diesem Zusammenhang? Es bedeutet, ihr bewertet euer Leben. Und ihr braucht das. Dies sind eure ständigen Auswahlen, die zu eurem Gefühl von freiem Willen führen, oder zu seinem Fehlen. In dieser Bedeutung ist enthalten, dass ihr euch selbst umrundet mit euren eigenen Gefühls-Bewertungen der Wirklichkeit, und ein Fehlschlag beim Erkennen ihres wahren Ursprungs kann dazu führen, sie nach außen auf die Situation selbst zu projizieren, oder auf andere Leute.

Schaut euch in einem vertrauten Zimmer um und fragt euch: wenn ihr einen völlig Fremden aus einer anderen Kultur und von der anderen Seite der Erde hereinbrächtet, wie würde er es sehen? Was würde er innerlich erfahren? Das ist die innere Wirklichkeit, die so viele Leute abtun als, na ja, das ist halt subjektiv; das Zimmer ist das gleiche. Doch jene „bloße Subjektivität“ enthält jemandes Seele und seine Erfahrungen, die seinem Leben Bedeutung und Wert geben. Das ist menschliche Wirklichkeit, alles, was ihr jemals kennen werdet. Also ja, studiere die Abschriften, mein Sohn. Ich werde immer für jegliche Fragen offen sein, die aufkommen mögen.

Student: Wenn du sagst Geist, ist das das Vaterfragment, oder ist es … was?

MICHAEL: Ja, es ist teilweise euer Vaterfragment, ebenso gut wie mein Geist der Wahrheit und Muttergeists Verstandes-/Geisthelfer von Intuition, Mut, Verstehen und so weiter. Aber hauptsächlich, heute abend, wollte ich die Kraft eures eigenen persönlichen Geistes aufzeigen, ein großes Übergewicht eures besonderen menschlichen, super-materiellen-verstandesmäßigen Bewusstseins zu erschaffen. Schöpfung ist Sache des Geistreiches – im Fall Gottes der Kosmos und all die persönlichen Wesen darin; in eurem Fall, eurer Persönlichkeit, ausgestattet mit kreativem Geist als ein Geschenk von Ihm. Eure Fähigkeit, Alternativen hervorzubringen – einzigartig für euer Leben -, ist die Grundlage für eure Freiheit, eure Fähigkeit, auszuwählen. Egal wie fein ihr euch ihre Fähigkeiten denkt, und sie sind reizend, ein Tier ist doch nur ein Teil seiner Umgebungen, wenn ihr seinen körperlichen Hunger und Instinkte und gelernte Antworten mit einschließt. Sie sind rein reaktiv ohne wahre Persönlichkeit und Initiative. Wenn es für sie keine Anforderung gibt, ruhen sie einfach und schlafen. Ein Mensch gehört zu einer anderen Geschöpfesordnung – das bedeutet, ein absichtsvoll erschaffenes Wesen – wegen eurer einzigartigen, wahren Persönlichkeit, ausgestattet mit Geist als einem immanenten Teil davon. Darum sind Persönlichkeit und Geist keine austauschbaren Begriffe, die sich auf identische Realitäten beziehen, aller Geist kommt von, und ist, ein immanenter Teil persönlicher Wesen. Es gibt keinen unpersönlichen Geist draußen im Universum, der von unpersönlicher Wirklichkeit kommt – pure Energie und Materie.

Student: Ich glaube, ich habe mir eine andere Bedeutung von Geist so lange aufgeladen, dass ich es aufgeben muss, irgendetwas anderes zu verstehen.

MICHAEL: Ja. Was wir geistige Kreativität nennen ist etwas, was die meisten Psycholgien und so viele Leute nur als eine Funktion materieller Verstandesaktivität – physikalischer Gehirnaktivität betrachten. Mit anderen Worten, als das menschliche Gehirn in der Evolution eine bestimmte Größe erreichte, dann kam Kreativität einfach spontan dazu. Aber wir sagen, es ist etwas anderes. Unabhängig von der Größe oder Feinheit der zellulären Interaktionen des Gehirns sind sie doch gebunden an Ursache und Wirkung, und das daraus folgende Bewusstsein wäre noch nicht fähig, irgendetwas wahrhaft Super-Materielles zu initiieren, eine einzigartige menschliche Persönlichkeit und ihren kreativen Geist. Doch dies ist, wie Muttergeist und ich diesen Begriff definiert haben. Kreativität, als Ergebnis persönlicher Geistaktivität, lässt etwas Neues in Zeit und Raum entstehen, nicht gebunden an vorausgehende Verursachung. Denn Kausalität ist es, was eure empirische Wissenschaft selbst begrenzt im Betrachten, weil Geist nicht bewiesen werden kann.

Es ist eure Persönlichkeit und euer Geist, mein Sohn, der einschätzt, was ich gerade jetzt sage. Ihr erschafft eure Wirklichkeit mit, wie ihr hier sitzt. Wenn ihr in eurem Urantia Buch unter dem Kapitel mit der Überschrift „Das Fortleben der Persönlichkeit“ [Schrift 112, d.Ü.] nachschaut, dieses Mitschöpfertum ist gegeben als einer der immanenten Aspekte von Persönlichkeit. Dennoch kann diese eure Persönlichkeit, die euch zu einem menschlichen Wesen macht, nicht bewiesen werden.

Student: Danke dir, Vater Michael, das fängt an eine Menge Sinn zu machen. Aber woher kommt dieser Geist an erster Stelle? – von dir, oder Muttergeist, oder Gott?

(Krieg und Verbrechen ein Ende setzen)

MICHAEL: Ja, anfangs von Gott, der absoluter und unendlicher Geist ist, und der eure Persönlichkeit mit ihrem eigenen innewohnenden schöpferischen Geist erschaffen hat. Muttergeist und ich und so viele andere Lehrer, die durch andere T/Rs übermittelt werden, haben oft betont, wie ihr in Fühlung mit den extra-persönlichen Gegenwarten in eurem Verstand kommen könnt, wie eurem Vaterfragment, durch Gebet und Stille. Heute abend möchte ich euch erinnern – (Michael lacht) -, was für bezaubernde Geschöpfe ihr seid, und welche Schöpferkraft ihr all die Zeit gebraucht, wenn auch so oft unbemerkt. In gesellschaftlichen Bedingungen wird es nur sein, wenn mehr Leute dieses Gefühl für ihre eigene Kreativität haben können – und Verantwortung dafür übernehmen -, dass sie wählen werden, sich größeren Schmerzen zuzuwenden, um zu vermeiden, solch schreckliche Dinge jedem anderen anzutun. Die meisten Leute wünschen wahrhaftig, Krieg und Verbrechen ein Ende zu setzen, aber es ist – wie – macht ihr das? Wie könnt ihr das zynische Ausplündern von einer Person oder einer Gruppe von Leuten gegen einen anderen verhindern? Wie könnt ihr solche Personen aufklären, die so wenig inneren Selbstwert haben, dass es keine Grenze für ihren Appetit nach mehr Macht gibt, die niemals nach außen hin befriedigt sein kann? Ein Studium von Massenmördern und Diktatoren zeigt, was für mitleiderregende, hohle Individuen diese Leute waren; aber um so gefährlicher waren sie deshalb.

Aber bewusst zu sein, woraus das volle Personsein eines Menschen besteht, und dann diese Gesamtheit jeder anderen Person auf Erden zu gewähren … Das ist es, worauf wir uns freuen, für jeden von euch und, schließlich, alle von euch. Das ist die Richtung, in die ihr gehen müsst. Inzwischen, seid in meinem Frieden.

Nächster Student: Es ist eine Art ehrfurchtgebietender Verantwortung, die Geisteskraft, die Menschen gegeben ist.

MICHAEL: Ja, sie ist definitiv da, um erkannt und angenommen zu werden. Die Unfähigkeit oder Weigerung, es zu tun, führt zu Krieg und Kriminalität auf so vielen verschiedenen Ebenen.

Student: Wir scheinen damit das Leiden zu verherrlichen. Wie können wir unsere Kreativität freisetzen, wenn wir nicht durch diese Idee eines Ego gebunden sind, wie du es dargestellt hast? In einigen Philosophien und Psychologien ist es geradezu ein Set von Glaubenssystemen, mit denen wir identifiziert werden, so sehr, dass wir vernachlässigen was du sagst, dass es die Gesamtheit dessen ist, was wir sind. Ich tue mich schwer mit dem Begriff Ego, weil es so viele negative Konnotationen dazu hat. Dennoch glaube ich nicht, dass es unabhängig davon ist, wer wir sind. Es ist nicht ein selbst-erzeugtes Etwas, das wir aus dünner Luft ziehen. Es ist etwas, das wir aus unseren Erfahrungen erschaffen. Es ist wie eine Zwiebel, und wenn wir die Schichten abtragen, womit wir uns identifizieren, dann enden wir bei unserem puren Wesen. Und was dann? – (Student lacht)

Aber zu Kreativität: manchmal fühle ich mich so eingeschränkt durch das, woran ich glaube – die Zwänge der Gesellschaft. Aber wenn ich mir selbst erlaube still zu sein, dann lockern sich solche Zwänge und frische Ideen können sich ereignen. Wie für uns jetzt: erschaffen wir dieses Zimmer und diese Stühle, und so weiter? Und der nächste Moment, wie du uns gelehrt hast, ist brandneu. Aber wie erfahren wir das? – durch unsere vergangenen Identifikationen? Oder erfahren wir es mit frischen und offenen Augen und Verstand? Ich denke, das ist Teil von dem, was du versuchst mit uns zu erforschen.

(Wie Konditionierung sowohl begrenzt als auch Bedeutung gibt)

MICHAEL: Ja, du hast das Wesen davon erfasst. Das ist es genau, besonders wenn du bedenkst, wie eure Glaubenssätze und Konditionierung eure Kreativität einschränkt. Gleichzeitig – ironischerweise – gibt dies auch jedem Augenblick seine Bedeutung. Deshalb ist es gut ein Gefühl persönlicher Entwicklung zu haben, dass euer Ego, euer Gefühl von euch selbst, sich entwickeln und freier und spontaner werden kann. Es muss da sein, um seiner sozialen Funktion zu dienen, aber ihr könnt euch innerlich mehr und mehr mit eurem Geist und eurer Seele identifizieren – das lebendige und wachsende Umfassen von Bedeutung und Wert, das euch umgibt.

Student: Teil buddhistischer Philosophie der Selbstbefreiung ist es, nicht durch Festhalten an deinem Leben zu reagieren, indem du es mit Konzepten beschriftest, die nur zusätzliches Karma hervorbringen, sondern gerade Neuheit festzuhalten. Beim Arbeiten gestern realisierte ich, dass ich jeden kleinen Zweig, den ich schnitt, niemals zuvor geschnitten habe. Jeder Atemzug, den ich nehme, ist auch so etwas. Und wenn jede Erfahrung neu ist, warum überdeckt es sich mit einer Beschäftigung, die ich später machen will, oder was ich fünf Minuten vorher gemacht habe? Warum nicht einfach an der Erfahrung erfreuen, was gerade hier und jetzt ist, ohne Sorge über meine Identität?

MICHAEL: Gut, mein Sohn, es ist möglich, deine Fähigkeit beides zu tun zu entwickeln, so dass Überlegungen von gestern oder morgen deinen Sinn für das Jetzt nicht unterbrechen. Wir haben uns einmal darauf bezogen als die Zweihundert-Prozentigkeit des Lebens – eine erstaunliche Sache zu erfahren. Ihr habt nicht nur die Kontinuität des Lebens – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft -, mit der eure Wissenschaft sich beschäftigt -, denn ihr müsst über morgen nachdenken und dafür vorsorgen, und ihr müsst über gestern reflektieren, um daraus zu lernen; aber es bedeutet, fähig sein zu simultaner Wahrnehmung, dass konstante Kreativität Gottes, durch die Wirklichkeit besteht, nicht sich selbst wiederholt. Es ist beides. Darin liegt die gesamte Kontinuität von Naturgesetz, das für ein endliches Geschöpf unbegrenzt ist, und doch enthält jeder Moment das, was niemals vorher geschehen ist in all seiner herrlichen Gegenständlichkeit und Besonderheit. Was für einen ehrfurchtgebietenden Sinn von Würdigung und Anbetung können diese beiden Facetten von Gottes Wirklichkeit euch geben.

Student: Ja. In meinem Kopf habe ich gedacht, dass ich nie wieder Mensch sein will – also würdigt das! – ich meine diese eine Lebenszeit, diese Art Ding. Und daher, Dinge geschehen, wie meine Enkelin, die jetzt drei Jahre alt ist. Das ist geschehen. Oder ich könnte entscheiden, morgen nicht zur Arbeit zu gehen, sogar obwohl das auf meinem Stundenplan steht. Das ist es, glaube ich, wo wir das offene Bewusstsein für andere Möglichkeiten verneinen. Ich weiß, dass ich, wenn ich mir erlaube still zu sein, meine Absicht vergrößern kann, für eine größere Dimension offen zu sein davon, was es bedeutet Mensch zu sein. Es erlaubt Angst nicht, von der Verwirklichung dieser Kreativität abzulenken oder sie zu hemmen.

MICHAEL: Wir nennen dieses Gefühl euer Unterwegssein. Heute abend versuchte ich jenes oft gefühlte aber nur scheinbare Paradox aufzuzeigen, dass es eines starken und selbstsicheren inneren Selbstes bedarf, euch selbst gehen zu lassen. Das geht nur, wenn ihr Glauben in eure eigenen Fähigkeiten zu spontaner Antwort habt, der euch befähigt, eure eigenen Gedanken gehen zu lassen und wirklich zuzuhören. Du hast in dir selbst bemerkt, mein Sohn - wie in deiner Stille -, was entstehen kann ist ein Gefühl von Seele, die sehr veschieden ist von deinem Ego. Das ist der Part, den dein Gedankenjustierer in deiner Meditation spielt. Dein Gedankenjustierer, der Koautor deiner Seele, kann dir diesen geistigen Sinn deines Lebens geben. Die fortschreitende, wahrhaft wachsende Entwicklung deines Lebens kann sich in das Bewusstsein entfalten. Irgendetwas Transzendentes in dir hat dich hierher gebracht. Solche Zeiten in deinem Leben, die du am meisten bedauerst, sind wie solche Zeiten, wenn deine geistige Kreativität vereitelt wurde, oder beiseite gesetzt, oder ignoriert, oder nur noch nicht entdeckt wurde. Du fühlst vielleicht, dass du einen Teil deines Lebens verschwendet hast, und darum versuchte ich heute abend jene persönliche Kreativität aufzuzeigen, die immer mit dir gewesen ist und dich zu dem gemacht hat, was du heute bist. Das ist dein Geist und deine Seele. Das ist auch, was dein Gedankenjustierer, die Gegenwart Gottes, gemacht hat. Du kannst die Vollständigkeit in deinem Stillsein fühlen.

Student: Wo ich etwas für mich selbst habe in meiner eigenen Entwicklung, meinem eigenen Bewusstsein… Wo ich Konflikte habe ist es, wo ich meine Seele wahrnehme, oder meine Kreativität, wo ich zum Beispiel mehr schreiben möchte, oder Zeit für andere Dinge nehmen möchte; aber meine Verantwortung, einen Lebensunterhalt zu verdienen, oder zu arbeiten – dass ich programmiert bin, das zu tun, seit ich geboren wurde -, so etwas setzt sich über jenen Wunsch kreativ zu sein hinweg, oder gerade für andere Dinge offen zu sein. Ich mache meine Arbeit gern, aber bei unserem letzten Treffen, als D hier war, wurde mir gesagt, diesem Impuls mehr zu folgen.

Aber hier spüre ich diesen Konflikt, und ich will mich nicht so fühlen, dass ich mich selbst niedergehen lasse und meinen Seelenwunsch, meine wahre Absicht nicht ehre. Ich will nicht, dass meine wahre Absicht außer Kraft gesetzt wird durch diese gesellschaftliche Auflage, in die ich hineingebracht wurde.

MICHAEL: Und doch, mein Sohn, jene gesellschaftliche Auflage – wie du es siehst – ist deine Verantwortung für dich selbst und andere. Ich bin sicher, du hoffst auch, dass jene anderen, für die du den Tag hindurch läufst, etwas Sinn für jene Verantwortung haben, für sich selbst zu sorgen. Eins der besten Dinge, die du machen kannst für jene um dich herum, ist, für dich selbst zu sorgen. Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Ausweg aus diesem Konflikt gibt, außer es von unserem Gesichtspunkt aus zu sehen – Muttergeists und meinem -, dass dies der Weg ist, auf dem du dich bemühst, dir selbst ehrlich zu bleiben.

(Der Preis, den ihr für innere Freiheit zahlt)

Dieser Konflikt, dieses zurück und vor Gehen beim Abwägen einer Sache gegen eine andere ist es, wie ein lebendes menschliches Wesen all dieser verschiedenen Determinismen und Möglichkeiten bewusst bleibt. Der Stress ist der Preis, den du dafür zahlst, offenen Verstandes zu bleiben. Wenn du dich im Herzen nicht selbst betrügen willst und du deine Optionen offen halten und ihrer bewusst sein willst, zahlst du auch dafür einen Preis. Aber der Preis, den du zahlst, ist verwandt der Elastizität, über die wir einmal gesprochen haben, einen Fuß auf dem festen Steg der Realität zu haben und deinen anderen Fuß draußen in einem schwankenden Boot des Ideals: es ist gut für dich. Es ist notwendig, um sowohl offen als auch verantwortlich zu sein.

Student: Richtig. Ich kenne das. Ich sehe die Weisheit des in die Stille Gehens mit all dem, damit ich mich nicht weniger fühle als ich bin. Die Sache ist, mit mir selber darüber schonend zu sein. Ich weiß, ich werde nicht alle meine Verantwortlichkeiten wegwerfen, nur um dem zu folgen, was ich erkenne als meine, du weißt, kreative Neigungen. Mitten in meinen Umständen, meine Enkelin und so weiter, besteht die Gelegenheit zu entwickeln und zu wachsen und für andere von Nutzen zu sein. Darum will ich mich nicht selber von den beiden abschneiden.

Ich glaube, eins der Dinge, womit du oder Muttergeist eine eurer Lektionen abgeschlossen hat, war: wie sieht Gott mich? Und die andere Sache, die heute morgen aufkam, war: wenn ich nicht diese Art Arbeit machen würde, die ich mache, was würde ich tun? Und wie würde ich wünschen, dass mein Leben wäre? Es ist gut, solcherart Fragen zu denken. Es ist eine Erforschung von Möglichkeiten. Wenn irgendetwas geschieht: es geschieht. Ich möchte gerade die Fülle dessen erfahren, wer ich bin – mein Potenzial. Ich möchte nicht auf meinem Sterbebett liegen und denken, ich habe das alles verpasst.

MICHAEL, lachend: Gut, das ist eine gute Orientierung. Mein Geist der Wahrheit arbeitet in dir. Zuweilen magst du spüren, es nagt an dir, aber sein Zweck ist, dich für das endlose Abenteuer vor dir offen zu halten. Wie wir einmal erwähnten, Leute finden Wege, diese Abenteuer zu vereiteln. Sie finden Wege, ihr Seelewachstum zu hemmen, indem sie sich festsetzen in Furchen oder Kaninchen-Pfaden der ewig gleichen alten Sache. Es bedarf dann enormer Nerven, großer innerer Courage, daraus auszubrechen und irgendeine furchterregende neue Sache zu versuchen.

Euer Urantia Buch enthält diese große Feststellung, dass modernen Leuten nicht so sehr Ideen fehlen, als ihnen Ideale fehlen. Denn Ideale können sehr unbequem sein. Sie können fordernd sein, oder verlockend und faszinierend – all solche gute, wenn eher zwingende Arten von Motivation. Wie das Buch ebenso feststellt: es ist nicht das Ziel eures Schutzengels, euch zu trösten und eure zerzausten Federn zu glätten und alles leicht zu machen. Im Gegenteil, er mag Anlass haben, Dinge schwierig zu machen, um mehr Seelewachstum hervorzubringen. Deshalb ist es gut, einen großen Sinn für Ironie über den gesamten Prozess zu haben. Definitiv hat euer Vater einen Sinn für Humor, oder wir wären alle verloren. (Und alle lachen)

(Das Abenteuer willkommen heißen)

Ich denke, ich werde mit dieser Bemerkung schließen. Es ist interessant, wie ihr mit ein bisschen Reflexion, ein wenig Zurückstehen seht, wie es ist, dass ihr durch diese unbequemen Perioden des Alles-Hinterfragens gehen müsst. Wenn ihr still sein könnt, könnt ihr diese geistige Beruhigung, diesen tiefen Sinn für die Kontinuität eures Lebens wieder entstehen lassen. Es ist der wirkliche Sinn eurer Seele – miterschaffen durch eine Gegenwart Gottes -, die euch daran erinnert, dass ihr noch seid! – und etwas weit jenseits von euch brachte euch hierher. Wenn ihr in einer zynischen, verstimmten Idee verfangen seid, dass nichts im Leben frei ist, erinnert euch eure Seele, dass euer Leben selbst ein freies Geschenk ist, das sich hinaus in die Ewigkeit erstreckt. Ihr könntet das Abenteuer ebenso willkommen heißen, weil es hier kommt, und weil es euer Zuhause ist. Es ist für euch gemacht worden, und ihr seid absichtlich dafür gemacht.

Guten Abend, meine loyalen Söhne. Es war mir ein Vergnügen. (Guten Abend, Vater) Seid in meinem Frieden.

ENDE